Im September 2013 wurden in Berlin verschiedene Projekte mit dem “Deutschen Landschaftsarchitektur-Preis 2013” ausgezeichnet. Den Sonderpreis Infrastruktur und Landschaft erhielt der „Masterplan emscher:zukunft. Die Emscher zwischen Dortmund und Dinslaken“, entwickelt vom Büro “RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten” aus Bonn und ASTOC Architects and Planners, Köln, mit Landschaft Planen und Bauen, Berlin, und Post und Welters, Architekten und Stadtplaner, Dortmund.

Auf Youtube beschreibt der BDLA das Projekt wie folgt: “Der Umbau des Emschersystems von einem offenen, stickenden Abwasserkanal hin zu einem attraktiven, ökologischen Gewässersystem ist ein Generationenprojekt, das schon im Rahmen der IBA Emscher Park in Angriff genommen wurde. Initiiert und finanziert durch die Emschergenossenschaft wurde mit dem Masterplan emscher:zukunft ein für die Integration von Infrastruktur in die Landschaft beispielhafter Planungsprozess angestoßen.

In einem interdisziplinären Wettbewerb im Jahr 2003 gewann eine eindrucksvolle Strategie, die sich durch ein prägnantes Bild vermittelt: Die zukünftige Emscher soll sich als farbiger Kabelstrang entwickeln, innerhalb dessen vielfältige wasserbezogene, landschaftliche und städtebauliche Funktionen eng verwoben sind. Diese Verflechtung entfaltet Energie, erzeugt Synergien und ermöglicht raumgreifende Verzweigungen. Das programmatische Bild des Kabelstrangs wurde im Zuge des Masterplanprozesses räumlich konkretisiert und zu einem systematischen regionalen Entwicklungs- und Handlungskonzept weiterentwickelt.

Der Masterplan emscher:zukunft ist eine interaktive Planungsplattform für die Einbeziehung und den Dialog mit den Emscherstädten, Kreisen und Grundeigentümern entlang der Emscher. Er zeigt beispielhaft, wie es gelingen kann, den infrastrukturellen Umbau eines Infrastruktursystems als Motor einer integrierten räumlichen Entwicklungsplanung auf regionalem Maßstab zu nutzen, die neue Kooperationsmöglichkeiten zwischen unterschiedlichen Akteuren anstößt und ihre unterschiedlichen Planungen und Projekte bündelt. Der Masterplan ersetzt keine formellen Planungsinstrumente, stellt jedoch Leitlinien für geplante Projekte im Emscherraum auf und ist damit ein wichtiger strategischer Orientierungsrahmen.

Gleichzeitig wird der Masterplan kontinuierlich aktualisiert, indem rechtsgültige Planungen aufgenommen und laufend mit den übergeordneten Zielen abgeglichen werden. Das Projekt Masterplan emscher:zukunft zeigt in eindrucksvoller Weise, dass es möglich ist, durch die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Fachdisziplinen und einen dialogorientierten Planungsprozess einen isolierten infrastrukturellen Meideraum zu einer attraktiven, multifunktionalen, lebendigen Stadtlandschaft zu entwickeln.”

04:59 min, deutsch mit engl. UT, via Youtube / bdla.de

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