Die Karl-Marx-Allee in Berlin, die sich vom Alexanderplatz bis zur Lichtenberger Brücke erstreckt, ist weit mehr als nur eine Straße – sie ist ein lebendes Zeugnis deutscher Geschichte und Architektur.
Als Architekturensemble von besonderer Bedeutung vereint sie verschiedene Bauepochen der DDR und erzählt dabei Geschichten von Menschen wie Margarete Petersilie, die aus Kriegstrümmern die “Paläste für die Arbeiter” mit aufbaute und durch die Aufbaulotterie eine Wohnung zur sagenhaften Miete von 37 Mark und 35 Pfennig erhielt.
Zwischen sozialistischem Klassizismus und DDR-Moderne
Der architektonische Kontrast zwischen den beiden Bauabschnitten könnte deutlicher kaum sein: Während der ältere Teil im “Zuckerbäckerstil” noch die sozialistische Interpretation klassizistischer Architektur verkörpert, zeigt sich im jüngeren Abschnitt zwischen Alexanderplatz und Strausberger Platz bereits der Aufbruch in die DDR-Moderne.
Die Allee, die als Radiale aus der Stadt hinausführt, trägt bis heute die Spuren verschiedener Epochen in sich. Vorbei an den ehemaligen Gebäudekomplexen des Ministeriums für Staatssicherheit öffnet sie den Blick in Richtung Osten, wo sich Natur und Stadt begegnen.
Karl-Marx-Allee-Doku von 1991 und ihre “Fortsetzung” von 2024
Das Video oben stammt von 1991 und entstand im Rahmen der DFF-Reihe “Das Fenster” (29:11 min, deutsch, via Youtube). Regie: Sven Boeck. Von ihm stammt auch der aktuelle Dokumentarfilm “Die Allee”, der momentan in ausgewählten Berliner Kinos zu sehen ist.
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